Egal ob Werbefilm, Imagefilm oder Animation – Videos galten schon vor Beginn der Pandemie als das Content-Medium der Zukunft. Die letzten zwei Jahre haben Produzierende vor neue Herausforderungen gestellt.
Heute spricht Nico Wolf darüber, wie sich die Corona-Maßnahmen auf Ihren Unternehmensalltag ausgewirkt haben, vor welchen Herausforderungen sie und auch ihre Kund*innen standen und noch stehen – und welche Trends sie für die nächsten Monate sehen. Nico führt zusammen mit der kreativen Leitung unter Laura Lambrich und der technischen Leitung unter Janek Wolf die Werbefilm-Agentur Alva Studios.
Welche Herausforderungen haben sich euch und auch euren Kunden zum Anfang dieser Zeit ergeben? Welche Maßnahmen und Vorbereitungen musstet ihr neu denken?
Zu Beginn von Corona, das war Anfang 2020, haben sich viele Drehs erstmal auf unbestimmte Zeit nach hinten verschoben, da nicht klar war, wann wieder gedreht werden kann. Das war natürlich ein Schock, auf den wir so nicht direkt vorbereitet waren. Zum Glück hatten wir viele Projekte, die gerade im Schnitt waren und zeitnah abgeschlossen wurden. Da wir für den Schnitt mit modernen Cloud-Programmen arbeiten, hat sich hier in der Kommunikation mit den Kund*innen nichts geändert. Später im Jahr hat sich dann herausgestellt, dass wir die Drehs nicht auf ewig nach hinten verschieben können, da Corona noch eine Zeit lang bleiben sollte. Also galt: Einarbeitung in die jeweils aktuellen Regelungen und Spontanität bei der Planung. Zu unserem Vorteil waren unsere Kund*innen da ebenfalls spontan und agil.
Welche Unsicherheiten gab es und welche Learnings habt ihr aus den neuen Anforderungen gezogen?
Unsicherheiten darin, immer die aktuellen Regelungen einzuhalten und so vorsichtig wie nur möglich zu sein. Leider haben sich dann im Sommer und Herbst 2020 viele Drehs immer wieder leicht verschoben, da es Risiken gab, die wir nicht eingehen wollten. Im Endeffekt haben wir aber viele Projekte im Jahr 2020 dann doch so realisieren können, wie geplant. Ein Learning war auf jeden Fall, dass wir verstärkt in den Vertrieb gegangen sind und auch nach alternativen Möglichkeiten gesucht haben, unseren Kunden moderne Videos anzubieten, z. B. Animationsvideos. Vertrieb war davor für uns Nebensache und nun mussten wir uns damit konfrontieren. Das gleiche galt für Animationsvideos. Wir hatten das zwar in der Vergangenheit auch schon auf dem Schirm, aber nie so präsent wie zu der Zeit der Pandemie.
Viele Unternehmen mussten zwangsläufig auf das Medium Video zurückgreifen. Wurde also mehr für Video-Produktion ausgegeben? Und wie steht ihr zu den „do it yourself“-Animationsvideo-Tools, die teils kostenlos im Netz verfügbar sind?
Wir haben gemerkt, dass viele Unternehmen einfach generell das Marketing-Budget gekürzt oder sogar gestrichen haben. Das lag hauptsächlich daran, dass deren Umsätze eingebrochen sind. Das war schon ein Problem, da wir dann einige geplante Projekte nicht mehr mit unseren Kund*innen umsetzten konnten. Das ist schade, denn Marketing kostet zwar Geld, aber kein Marketing (und damit keine Neukund*innen) kostet noch mehr Geld. Das haben einige Kund*innen auch erst später gemerkt.
Animationsvideos waren eine super Methode, Kund*innen und Partner-Organisationen weiterhin zu erreichen. Je nachdem was das Ziel ist und wie viel Zeit Kund*innen übrig haben, entscheiden wir gemeinsam, was für eine Art von Animationsvideo sinnvoll ist. Die kostenlosen oder günstigen Tools im Internet sind sicherlich nicht schlecht, um einen besseren Eindruck davon zu bekommen. Aber wer wirklich damit Video-Marketing betreiben will, muss sich entweder tagelang darin einarbeiten (und hat dann immer noch nicht die gleichen Kenntnisse wie unser Expert*innenteam) oder muss eben ein Budget dafür einplanen. „Mal schnell do it yourself“ ist fast nicht möglich. Das Ziel der Marketing-Strategie ist das Wichtigste!
Wo seht ihr heute Wachstum und Trends?
Und wie kann man es schaffen, dass Videos trotz der Masse an „Konkurrenz-Content“ überhaupt noch geklickt werden?
Gerade auf Facebook haben wir gesehen, dass während der Pandemie mehr Videos in Werbeanzeigen eingebunden waren. Das freut uns aber mehr, als dass wir hier an Konkurrenz-Content denken. Je mehr Aufmerksamkeit auf Videos gelenkt wird, desto mehr sehen Kund*innen auch ein, dass es unabdingbar ist, um heutzutage eine moderne Marketing-Strategie aufzufahren. So sieht der Trend aus. Das ist wie bei E-Autos: Vor ein paar Jahren war Tesla einer der wenigen Hersteller, der E-Autos gebaut hat. Inzwischen machen das fast alle Automobilhersteller. Hat Tesla deswegen weniger E-Autos verkauft? Ganz im Gegenteil: Tesla verkauft eine Rekordzahl an E-Autos.
Ein Pandemie-Highlight zum Abschluss …?
In den ersten Corona-Monaten hatten wir etwas Zeit übrig, da die geplanten Drehs erstmal nach hinten verschoben wurden. Daher konnten wir in dieser Zeit wieder internen Projekten nachgehen und Behind the Scenes Videos drehen (https://youtu.be/qtBUg7uv82w).
Ein Highlight in 2020 war, dass wir trotz der Herausforderungen den Deutschen Agenturpreis in der Kategorie Werbespot gewonnen haben. Das hat uns in unserem Qualitätsanspruch bestätigt.
Messen hatten wir schon lange auf dem Plan. Corona ist uns da erstmal dazwischengekommen. Das erste Mal als Agentur waren wir dann im September 2021 auf einer Messe, der IAA München. Das war für uns aber ein voller Erfolg.
Vielen Dank an Nico Wolf und sein Team für das interessante Interview!
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