Filmabend mit Freuden
Gute Freunde + ein bequemes Sofa + Popcorn + ein guter Film = ein gelungener Abend
Doch wie treffe ich die beste Entscheidung?
Die Freunde habe ich mir ja schon ausgesucht, mit dem vorhandenen Sofa muss ich mich auch zufriedengeben, beim Popcorn habe ich bereits die Auswahl im Supermarkt getroffen – bleibt nur noch die Entscheidung: „Welchen Film schauen wir an?“
Oh no, bitte nicht die Frage aller Fragen! – Wer kennt das nicht? Stundenlang durch Netflix & Co. scrollen, 100 Trailer anschauen und sich doch nicht entscheiden können. Und schon ist manchmal eine dreiviertel Stunde vergangen ohne das man es bemerkt und man hat gar keine Lust mehr auf einen Film. Viel zu viel Auswahl!
Woher weiß ich, ob es sich wirklich lohnt einen Film anzuschauen? Was macht einen guten Film denn überhaupt aus? „Mit X Oscars ausgezeichnet“, „preisgekrönter Film“, „beruht auf einer wahren Begebenheit“ usw. Aber ist das wirklich eine Garantie? Am Ende gefällt mir der achso hochwertig angepriesene Film überhaupt nicht, während mein bester Kumpel hin und weg ist. Über Geschmack lässt sich schließlich nicht streiten! – Oder doch?
Gibt es objektive Kriterien, um einen Film als „gut“, also sehenswert zu bewerten?
Hier einige Anhaltspunkte:
1. Packende Story
Die Handlung eines „guten Films“ reißt den Zuschauenden mit, fesselt ihn/sie und überrascht ihn/sie im besten Fall. Die Dreiaktstruktur des klassischen Dramas dient hierbei vielen Drehbuchautoren als Orientierung. Der sog. Wende- oder Höhepunkt ist zentral, um der Story die nötige Dynamik zu verleihen.
2. Überzeugende Schauspieler
„Wenn die Schauspieler gut sind, dann kann der Film ja nur gut sein.“ – Naja, leider nicht immer, aber oft bietet das Cast eine gewisse Garantie für die Qualität des Films. Schließlich haben bekannte Schauspieler einen gewissen Qualitätsstandard und wählen ihre Projekten im Idealfall mit Bedacht aus. Was einen guten Schauspieler ausmacht ist allerdings nochmal eine andere Frage. Authentizität ist hierbei das Schlüsselwort. Kauft man dem Darsteller die Emotionen ab?
3. Einprägsame Dialoge
Ihr habt doch sicherlich auch diese/n eine/n Freund, der ständig mit Zitaten aus seinem Lieblingsfilm um sich wirft und dabei schon leicht ins Schaupielern gerät?Besonders Hollywoodfilme sind weltbekannt durch ihre Zitate. Dialoge sind also nicht gleich Dialoge. Man kann viel reden ohne wirklich etwas zu sagen. Die Kunst besteht darin, einen Dialog so zu gestalten, dass so wenig wie möglich und so viel wie nötig gesprochen wird, um die gewollte Botschaft rüberzubringen. Und einprägsame Stilmittel geben dem Ganzen noch das gewisse Extra.
4. Emotionale Filmmusik
Eine packende Filmmusik ist schon die halbe Miete. Zumindest bei Filmen wie „Der weiße Hai“. Musik bleibt im Kopf und berührt. Emotionen werden hervorgerufen oder verstärkt. Gerade bei Musicals, Stummfilmen oder Horrorfilmen ist der Film ohne Musik kaum denkbar.
Okay, jetzt könnt ihr vielleicht schon ein bisschen mehr filtern bei der Filmauswahl. Aber ihr seid trotzdem noch gefangen im unendlichen Filmdschungel der „guten Filme“
3 Tipps für die Zukunft:
1. Verschwendet beim nächsten Mal nicht endlos Zeit mit der Suche nach dem perfekten Film. Nobody is perfect – das gilt auch für Filme. Also setzt euch ein Limit – wenn ihr nach maximal 5 Minuten keinen Film ausgesucht habt, schaut entweder gar keinen Film oder den ersten, der euch per Zufallsprinzip angezeigt wird. Manchmal entdeckt man so ganz Unerwartetes – oder investiert die Zeit auch mal in andere interessante Dinge als in Fernsehschauen.
2. Verzichtet auf das Trailer schauen – das spart erstens Zeit, zweitens ist der Film oft doch ganz anders als im Trailer, und drittens hab ihr den positiven Überraschungseffekt! Das Cover genügt meist als Eye-catcher.
3. Legt eine Liste mit „Filmen – to see“ an, ob digital oder handschriftlich, die ihr nach und nach abhaken könnt. Habt die Liste immer griffbreit bei euren Filmabenden und schon ist die Auswahl in nullkommanix getroffen. Sollte eure Filmliste so lang sein, dass ihr auch da wieder ins Rumüberlegen kommen, fangt einfach oben an und arbeitet euch nach unten durch. Das Tolle – ihr wollt ja sowieso alle Filme anschauen, also ist die Reihenfolge ganz egal.
Na, dann kann’s ja losgehen – „auf die Sofas, Popcorn, los!“